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Ein Labor von Wattens nach Zirl

16. Mrz 2022Innovation

Um die gesteckten Klimaziele zu erreichen, braucht es
konkrete Lösungen für Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und den Einsatz erneuerbarer statt fossiler Energieträger. Im Inntal, zwischen Wattens und Zirl, sollen in dem Reallabor Innergy solche Umsetzungslösungen prototypisch entwickelt und getestet werden.

Bis zum Jahr 2030, so sieht es das aktuelle Regierungsprogramm vor, soll Strom in Österreich vollständig und Wärme weitgehend auf erneuerbare Energien umgestellt sein. Dazu benötigt es nicht nur Stromerzeugung aus Wasser, Wind, Sonne und Biomasse, sondern auch innovative Lösungen für die Einbindung erneuerbarer Energien in Strom- und Wärmenetze sowie die Entwicklung von integrierten regionalen Energiesystemen. Eine große, vor allem auch österreichweite Aufgabe. Dazu stellt sich die Frage: Kann man, ja müsste man diese Energiewende nicht proben, den Umgang mit neuen Lösungen trainieren und testen, bevor man in die breite Umsetzung geht? Eine solche Testmöglichkeit bieten sogenannte Reallabore – zeitlich und oft räumlich oder sachlich begrenzte reale Testräume, in denen innovative Technologien oder Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen erprobt und simuliert werden können. Die Österreichische Forschungsgesellschaft FFG will mit fünf solchen Reallaboren die Entwicklung von prototypischen Modellösungen für integrierte regionale Energiesysteme vorantreiben. Aktuell läuft dazu die neunmonatige Sondierungsphase, österreichweit werden in neun Regionen Konzepte für mögliche Reallabore erstellt – eines davon für das zentrale Inntal.

Sondieren fürs Reallabor

Auf Initiative der Plattform „Klima, Energie und Kreislaufwirtschaft – KEK“ bildeten Energie Tirol und die Standortagentur Tirol gemeinsam mit Wasser Tirol, dem Management Center Innsbruck MCI, der Energie Ingenieure Consulting EIC, der Cemit und der Universität Innsbruck ein Konsortium, das 2021 einen erfolgreichen Antrag für die von der FFG geförderte Sondierungsphase einreichte und seit Oktober 2021 an einem Konzept für das zukünftige Reallabor Innergy arbeitet. In Innergy sollen die Potenziale von Bestandsquartieren und Industriebetrieben für eine nachhaltige Energieversorgung ganzheitlich und sektorenübergreifend erhoben und konkrete Umsetzungsprojekte für eine klimaneutrale Region ausgearbeitet werden. In der Region zwischen Wattens und Zirl treffen auf engstem Raum verschiedene Nutzungen und Ressourcen aufeinander: Quartiere mit Bestandsgebäuden aus verschiedenen Bauphasen, benachbarte Gewerbe- und Industriegebiete bilden mit landwirtschaftlichen Flächen ein Mosaikbild unterschiedlicher kleinteiliger Nutzung, zudem zieht sich eine Fernwärmeschiene als Rückgrat bereits von Wattens nach Innsbruck – ein idealtypisches Gebiet für die Implementierung eines Reallabors. In einer ersten Phase wurde das Interesse in der Region erhoben – und das ist beträchtlich. 25 mögliche Projekte von Unternehmen und Gemeinden wurden gesammelt, für das Betriebskonzept des Reallabors, dessen Erstellung Projekt-Aufgabe der Standortagentur Tirol ist, werden vier davon detailliert ausgearbeitet. Das Potenzial der Dekarbonisierung soll exemplarisch mit Industriebetrieben dargestellt werden, für den Bereich „Entwicklung klimaneutraler Quartiere“ sollen zwei Modelle für klimaneutrale Großgebäudesanierungen in Innsbruck im Konzept für Innergy beispielhaft ausgearbeitet werden. Ist der Antrag für Innergy erfolgreich, stehen für das Reallabor im Inntal vier Millionen Euro auf fünf Jahre zur Verfügung – genug Zeit und finanzielle Mittel, um weitere Projekte umzusetzen.